Aktivierende Pflege

Werden Menschen pflegebedürftig, hängt ihr Wohlergehen an der Unterstützung durch andere. Das können vertraute Familienangehörige oder Pflegepersonal sein. Diese Abhängigkeit ist für Erwachsene nicht leicht zu ertragen, die bis zu diesem Zeitpunkt ein selbstbestimmtes Leben geführt haben. Ein Gefühl der Ohnmacht und Nutzlosigkeit raubt den Betroffenen das Selbstbewusstsein und die Freude am Leben.

Wir betreiben mehrere Einrichtungen für betreutes Wohnen in Berlin an den Standorten Wilmersdorf, Charlottenburg und Tempelhof. Unsere Mitarbeiter unterstützen Pflegebedürftige, die noch daheim oder bei Angehörigen leben durch ambulante Pflege in Berlin. Sowohl in unseren Wohngemeinschaften als auch bei unseren Patienten in den eigenen vier Wänden bieten wir aktivierende Pflege an.

Was ist aktivierende Pflege?

Die pflegebedürftige Person übernimmt im Rahmen der eigenen Möglichkeiten (und der Bereitwilligkeit) kleine Aufgaben selbst. Unser Pflegepersonal leitet dafür den Patienten umsichtig an und steht während der Ausführung helfend zur Seite.

Wie funktioniert aktivierende Pflege?

In den Bereichen der Körperpflege können Hilfebedürftige unter Anleitung und mit Geduld das Waschen von gut erreichbaren Körperregionen selbst durchführen. Gerade für die eigenständige Reinigung des Intimbereiches sind die meisten Menschen mit Pflegebedarf verständlicherweise motiviert. Ebenso ist das Eincremen für die aktivierende Pflege gut geeignet.

Gerade auch beim Anziehen und Ausziehen ist weniger Hilfe mehr Hilfe. Denn das selbstständige Umkleiden erhält die Beweglichkeit auf einfache Weise. Unterstützend wirken neben der sorgfältigen Anleitung Kleidungsstücke aus griffigem Stoff, die sich einfach an- und ausziehen lassen.

Bei der Nahrungsaufnahme können sich Pfleger und Pflegebedürftiger gemeinsam herantasten, bei welchen Nahrungsmitteln und welcher Konsistenz das eigenständige Essen gut funktioniert. Einstellparameter sind die Tischhöhe, das Besteck und die Art der Mahlzeiten.

Warum aktivierende Pflege?

Noch etwas Selbermachen zu können, stärkt das Selbstvertrauen von Pflegebedürftigen in hohem Maße. Mit dem besseren Selbstwertgefühl fühlen sich pflegebedürftige Menschen wohler und lässt sie interessierter am Leben teilnehmen. Es rettet sie gleichzeitig vor Langeweile, die sich einstellt, wenn täglich weniger Aktivitäten möglich sind.

Zeitlicher Aufwand der aktivierenden Pflege?

Übernimmt das Pflegepersonal oder der pflegende Angehörige routiniert sämtliche Handgriffe, geht das meist schnell vonstatten. Es ist anfangs deutlich zeitaufwändiger, einen Pflegebedürftigen bei der eigenständigen Durchführung anzuleiten und helfend zu unterstützen. Nach der vielleicht holperigen Startphase sinkt der Pflegeaufwand aber durchaus etwas. Und für das Wohlbefinden und den Lebensmut von Pflegebedürftigen ist der lange Erhalt der Selbstständigkeit wenigstens bei kleinen Tätigkeiten sehr hilfreich. Damit im Alltag aus dem Fördern keine Überforderung wird, muss immer wieder durch das Pflegepersonal oder die Angehörigen geprüft werden, wie gut die Ausführung klappt.